Das van Dusen Handbuch

Über Jacques Futrelle

Jacques Futrelle
Quelle: futrelle.com
Jacques Futrelle wurde am 9. April 1875 in Georgia geboren. Seine Familie stammt von den Hugenotten ab. Er arbeitete für Zeitungen in Richmond und kurze Zeit als Theatermanager. Später lebte er in Boston und war als Redakteur beim Boston American beschäftigt, der lokalen Hearst-Zeitung. Während dieser Zeit schuf er die Geschichten mit der Denkmaschine, die in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurden. Futrelle und seine Frau May, ebenfalls Schriftstellerin, befanden sich in der 1. Klasse an Bord der Titanic in jener schicksalhaften Nacht vom 14. zum 15. April 1912. Jacques Futrelle schob seine Frau in ein Rettungsboot, weigerte sich jedoch, selbst einzusteigen. Sie wurde gerettet, er versank mit dem Schiff.

Von den etwa 50 Geschichten mit der Denkmaschine hat eine allein bewirkt, daß der Name Futrelle nie in Vergessenheit geraten ist. The Problem of Cell 13 von 1905 gehört zweifellos zu den besten Detektivgeschichten, die je geschrieben wurden. Wenig bekannt ist jedoch, daß sich unter den restlichen Geschichten viele hochklassige verbergen, in denen der Professor ein ums andere Mal beweist, daß nichts, wohlgemerkt nichts unmöglich ist.

Viele Zeitgenossen des Autors reicherten ihre an sich konventionellen Erzählungen mit exotischen Elementen an — denen obendrein oft der wissenschaftliche Hintergrund fehlte — um sie interessanter zu machen. Bei Futrelle hingegen werden zunächst unmöglich oder übernatürlich erscheinende Verbrechen von Professor van Dusen nach streng wissenschaftlichen Methoden in ihre Einzelteile zerlegt, und ihre Aufklärung am Ende unter Anwesenheit aller Beteiligten in einem akademischen Monolog dargelegt.

Geschichten über die Flucht aus einer ausbruchssicheren Zelle, den Mord in einem hermetisch verschlossenen Raum, tatsächliche Visionen in einer Kristallkugel oder ein scheinbar perfektes Alibi sind typische Beispiele, die richtungsweisend für das Subgenre waren. Futrelle war einer der ersten, der systematisch Geschichten entwarf, in denen nicht Aktion, sondern eine bestimmte kriminologische Idee im Mittelpunkt stand, die nicht selten technisches Spezialwissen erforderte.

Bibliographie

Fälle bzw. Bücher mit van Dusen sind durch [*] gekennzeichnet. Fälle, in denen van Dusen nicht mitspielt, sind nicht gekennzeichnet.

Romane:

Van Dusen Kurzgeschichten:

Biographie: