Michael Koser
Michael Koser wurde 1938 in Berlin geboren, war bis 1961 Bürger der DDR, lebte dann viele Jahre in West-Berlin und jetzt in Wilhelmshaven. Nach einem Studium der Geschichte, der Germanistik und der Politischen Wissenschaften begann er zu schreiben. Er war Mitarbeiter an mehreren Film- und Fernsehproduktionen und Co-Autor des Fernsehspiels Malatesta von Peter Lilienthal. 1973 erhielt er den Kurt-Magnus-Preis1 der ARD. Für den RIAS und den SFB schrieb er zahlreiche Radiodokumentationen. Zudem war er Herausgeber historischer Trivial-Literatur.
Der Autor ergänzte seine eigenen Van-Dusen-Geschichten gegenüber dem Original um zwei wichtige Dimensionen:
Zum einen erweiterte er die Figur von van Dusens Zuträger Hatch: Der Journalist wird zum Chronisten und guten Freund des Professors, charakterlich ist er sein exaktes Gegenstück. Diese Konstellation und die Überzeichnung beider Charaktere bilden die Grundlage für viele humorvolle Dialoge und Situationen.
Zum anderen erweiterte er das räumliche Schaffensfeld der Denkmaschine: Eine mehrjährige Weltreise bildet den Hintergrund für viele Fälle. Koser gelingt es dadurch, den Hörspielen, aufgrund seiner historischen Kenntnisse, erstaunlichen Detailreichtum und Lebendigkeit zu verleihen. Viele historische Persönlichkeiten kreuzen den Weg der beiden Weltenbummler, durch dieses Stilelement werden van Dusen und Hatch in den Ohren des Hörers quasi selbst zu realen Personen. Einige Geschichten handeln von abenteuerlichen Reiseerlebnissen, bei denen das kriminologische Element in den Hintergrund rückt.
Fernsehspiel:
Malatesta (SFB)
Von Peter Lilienthal, Heathcote Williams und Michael Koser, nach Henry Rousseau.- Regie: P. Lilienthal
- Kamera: Willy Pankau
- Schnitt: Roger von Möllendorf
- Musik: George Gruntz
- Darsteller: Eddie Constantine, Christine Noonan, Vladimir Pucholdt, Diana Senior, H. Williams
- Länge: 77 Minuten (in Farbe)
- Sendetermine: ARD 26.5.1970, 12.12.1975 / ORF1 12.10.1970
Weitere Kriminal-Hörspiele:
- Tote singen nicht (Parodie auf Chandler) (RIAS, 1971, Länge: 30')
- John Bomb jagt Dr. Pop (Parodie auf Fleming) (RIAS, 1971, 30')
- Zwei Messer stecken, ach, in meiner Brust (RIAS, 1972, 30')
- Was hilft gegen Vampire? (RIAS, 1972, 30')
- Der geheimnisvolle Fall der Weihnachtsgans (n. C. Doyle) (RIAS, 72, 30')
- Das Geheimnis von Craven Hall (nach C. L. Pirkis) (RIAS, 1978, 45')
- Das schaudererregende Abenteuerim Orient-Expreß, (WDR, 1982); ursprünglich als Van-Dusen-Fall geplant.
- Der letzte Detektiv (SF-Krimireihe, bislang 40 Folgen, BR, seit 1984)
- Cocktail für zwei, (Krimireihe, 8 Folgen, Regie: Rainer Clute, DLR, 1998/99)
- Film Noir (Regie: Beate Andres, DLR, 2000, 48'30)
Sonstige Hörspiele:
- Einmal Utopia hin und zurück (nach Robert Sheckley, RIAS, 1970, 30')
- Kein Job mehr für die Roboter (nach Brian Aldiss, RIAS, 1970, 30')
- Reservat (RIAS, 1971, 45')
- Yeti in Dichtung und Wahrheit (RIAS, 1973, 30')
- Ach und Krach (RIAS, 1973, 30')
- Müllschlucker (Regie: Walter Adler, SWF, 1973, 35')
- Verfahren (RIAS, 1973, 30')
- Von rechts nach links: Super Tarzan Love Story Space Captain Lonesome Gun (RIAS, 1975, 70')
- Heil im Siegerkranz (RIAS, 1975, 30')
- Heute war's (RIAS, 1975, 30')
- Loch Ness (RIAS, 1977, 30')
- UFOs (RIAS, 1978, 30')
- Die Iden des März (RIAS, 1981, 30')
- Wikinger in Winland (RIAS, 1981, 30')
- Im Wald da sind die Räuber (RIAS, 1982, 30')
- Schmetterling mit Hakenkreuzen (nach Philip K. Dick) (BR, 1982, 90')
- Die Lange Nacht des jungen Werthers (RIAS, 1982, 30')
- Festgemauert in der Erden (RIAS, 1982, 30')
- Der Weltuntergang findet nicht statt (RIAS, 1982, 30')
- Als die Römer frech geworden (RIAS, 1983, 30')
Sonstiges:
Darüberhinaus wurden 19 Features (mit einer Länge von je 60') für den RIAS, SFB und RB im Zeitraum von 1973–1984 produziert.
- Der seit 1962 jährlich ausgeschriebene Preis erinnert an den deutschen Rundfunkpionier Kurt Magnus, der 1923 zu den Mitbegründern der Berliner „Funkstunde AG“ zählte.↩