Biografisches zu: Kaiserin Eugénie von Frankreich
Name: | Kaiserin Eugénie von Frankreich |
Geboren: | 5.5.1826 in Granada |
Gestorben: | 11.7.1920 in Madrid |
Biographie:
Tochter des spanischen Grafen von Montijo. Sie erhielt ihre Erziehung v.a. in
Großbritannien und Frankreich und lebte nach dem Tod des Vaters mit der aus einem
schottisch-spanischen Adelsgeschlecht stammenden Mutter in Paris. Hier wurde sie durch ihre
Schönheit, Klugheit und ihre Leidenschaft für die Politik zu einer vielbeachteten Erscheinung.
1858 vermählte sich Napolen III. mit ihr. Sie spielte eine glanzvolle und v.a.
in der zweiten Hälfte seiner Herrschaft politisch bedeutsame Rolle. Gemäßigt klerikal, suchte sie
die päpstliche Herrschaft gegen die italienische Nationalbewegung zu stützen, förderte in der
deutschen Frage die antipreußischen Kräfte zugunsten der proösterreichischen und setzte sich
dementsprechend 1866 für eine französische Intervention ein. Sie drängte zum militärischen
Engagement in Mexiko und schloss sich 1870 der Kriegspartei an, um die Position der
Napoleonischen Dynastie zu sichern und das durch Königgräz verlorene politische Übergewicht
Frankreichs auf dem Kontinent zurückzugewinnen. Nach Kriegsbeginn 1870 war sie wegen der
Abwesenheit Napolen III. (wie schon 1859 und 1865) Regentin und mußte in der
Folge der militärischen Niederlage und der Proklamation der Dritten Republik aus Paris fliehen.
Als „Gräfin von Pierrefonds“ verbrachte sie ihr langes Exil vorwiegend in
Großbritannien, der Schweiz und an der Riviera. Memoiren, Briefe und Gespräche der Kaiserin
Eugénie wurden 1921–35 herausgegeben.
Quellenangabe: Brockhaus Enzyklopädie