Biografisches zu: Dalai Lama
Name: | Dalai Lama |
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Biographie:
Der Dalai-Lama [zu mongolisch dalai „Ozean“ (des gelehrten Wissens) und tibetanisch bla-ma „der Obere“]
ist das politische und (neben dem Pantschen-Rinpotsche) religiöses Oberhaupt des tibetanischen
Lamaismus, der früher im Potala-Kloster in Lhasa residierende Großlama des lamaistischen Ordens
der „Gelbmützen“ (Gelugpa). Er gilt als die Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshavara,
zugleich als die Reinkarnation seines Vorgängers, der sich in einem kurze Zeit nach seinem Tod geborenen
Kind an bestimmten körperlichen Merkmalen als neue Inkarnation offenbart.
Zwischen dem Dalai-Lama und dem Pantschen-Rinpotsche (auch Pantschen-Lama genannt) bestand schon seit
langer Zeit auch eine politische Rivalität, da dieser China, jener Indien und damit früher Großbritannien
zugeneigt war. Nach der Besetzung Tibets durch China (1959) floh der gegenwärtige (14.) Dalai-Lama,
Tenzin Gyatso (*1935; 1940 inthronisiert, 1989 Friedensnobelpreis), nach Indien.
Er lebt in Dharamsala im Asyl, organisiert die Erziehung tibetischer Flüchtlinge und die Pflege der
tibetischen Kulturtradition und setzt sich im Rahmen der dort von ihm geleiteten (von keinem Staat
offiziell anerkannten) Exilregierung für die Interessen eines unabhängigen Tibet ein. Seit 1980
werden Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai-Lama über dessen Rückkehr
nach Tibet geführt. Trotz des Besuchs mehrerer Delegationen des Dalai-Lama in Tibet bestehen noch
unüberbrückbare Gegensätze über die Fragen der Autonomie Tibets sowie der künftigen Stellung und des
Wohnsitzes des Dalai-Lama dort, so daß eine Einigung noch nicht in Sicht ist.
Quellenangabe: Brockhaus Enzyklopädie