Whisky in den Wolken
Die Handlung
Professor Dr. Dr. Dr. van Dusen und Hutchinson Hatch wurden vom berühmten Aeronauten Sir Hector MacMurdock, der nach dem Stammsitz derer von Glenmore auch kurz Glenmore genannt wird, nach Schottland eingeladen. Dort sollen sie seinen Versuch beiwohnen, mit einem Freiballon nach Amerika zu fahren.
In Inverness angekommen, werden sie von Sir Hector am Bahnhof mit seinem Ballon, der Caledonia II, abgeholt, mit dem sie nach Schloß Glenmore fahren. Während des Flugs werden die beiden von Sir Hector – einem glühenden Patrioten und schottischen Traditionalisten – in die glorreiche Geschichte der MacMurdocks eingeweiht und gleichzeitig von Sir Hectors Diener Angus mit Whisky und Hochlandmusik auf dem Dudelsack verwöhnt.
Kurz bevor sie das Schloß erreichen, überfliegen sie eine Whiskybrennerei,die, wie sie von Sir Hector erfahren, seinem Bruder James gehört. Eine Schande sei dies, so erfahren van Dusen und Hatch von Glenmore, denn sein Bruder hole sich nicht nur Geld von den Engländern, er verkauft sogar Whisky an die Engländer – „… Gott verdamme sie!“
Am Abend treffen van Dusen und Hatch Sir Hector und drei weitere Gäste beim festlichen Abendessen. Die anderen Gäste waren zum einen Miss Susan Porter mit ihrem Vater Marmeduke Porter, der Präsident des Britischen Luftschifferclubs ist und in dieser Rolle Sir Hectors Unternehmen überwachen soll. Zu dieser Gelegenheit hat er auch gleich sein Luftschiff, den Union Jack, mitgebracht. Zum anderen war da noch der wie ein Parade-Brite auftretende, d.h. mit Kneifer, Bowler und Regenschirm ausstaffierte, James MacMurdock.
Während des Dinners erfahren die Teilnehmer des Dinners, daß den ersten, dem es gelingt von England nach Amerika zu fliegen, die Summe von 50 000 Pfund ausgezahlt wird. Davon ausgehend entspinnt sich ein Streitgespräch, welchem Flugsystem die Zukunft gehört; Ballon (MacMurdock), Luftschiff (Mr. Porter und James MacMurdock) oder Aeroplan, d.h. der Flugmaschine (van Dusen).
Erfreut werden die Gäste beim Dinner mit Hochlandmusik, wieder vorgetragen von Angus, Blutsuppe als ersten Gang, gefolgt von Lachs in Sahnesoße und dem dritten Gang, den gefürchteten Haggis: „Also zuerst schlachtet man einen schönen fetten Hammel. Man nimmt die Füße, die Kaldaunen, Leber, Herz und Nieren, schneidet alles in kleine Stücke und stopft es in den Magen. Dazu die Augen, Hafermehl mit Wasser angerührt, Salz, Pfeffer, eine Prise wilden Thymian und vor allem viel gutes, schieres Hammelfett. Dann näht man den Magen zu und kocht ihn drei Stunden in einem großen Kupferkessel. Das ist alles.“
James MacMurdock will ob dieser lebensbedrohenden Speise das Dinner verlassen, aber Sir Hector überredet ihn, noch bis zum Dessert zu bleiben, da er noch etwas wichtiges mit ihm zu besprechen habe.
Am nächsten Vormittag versammelt sich die Gästeschar, Presse und Bevölkerung zum Start von Sir Hectors Ballon. Punkt 11 Uhr tritt Sir Hector in „vollen Schottischen Wichs“ auf, besteigt den Ballon, löst die Taue und steigt auf bis eine Explosion erfolgt woraufhin der Ballon samt Insassen abstürzt.
Sofort schließt Hatch, daß dieses Unglück nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, was van Dusen sofort bejaht. Da stellt sich van Dusen ein Inspektor Smily von Scotland Yard vor. Dieser bittet van Dusen, den er sehr bewundert, um Mithilfe bei der Lösung des Falls. Professor van Dusen sagt dankend zu und erteilt sofort Anweisungen, was zu geschehen hat. Unter anderem wird dafür gesorgt, die Bewohner des Schlosses in Schloß festzuhalten, denn nur ein Bewohner oder Gast konnte die Bombe an Bord des Ballons gebracht haben.
Danach wird die Absturzstelle, sowie die Reste des Opfers, von van Dusen untersucht. Um eine genauere Untersuchung vorzunehmen, richtet er im Schloß ein Labor ein, in das er sich fast einen ganzen Tag zurückzieht.
Am nächsten Tag ruft van Dusen Inspektor Smily zu sich. Er verkündet, daß die Annahme einer Bombe an Bord bestätigt wurde. Verwendet wurde ein Höhenmesser, der in einer Höhe von ca. 1000 Metern einen Revolver – ein in Schottland wohl recht seltenes Exemplar eines Trommelrevolvers der Marke Colt Peacemaker – auslöste und damit ein Paket mit Dynamit zur Explosion brachte. Desweiteren wurde festgestellt, daß die Bombe in einer Holzkiste untergebracht gewesen war.
Inspektor Smily berichtet daraufhin, daß seine Vernehmungen kein Ergebnis erbrachte. Er hätte zwar zuerst Sir Hectors Bruder James in Verdacht, aber der hat, wie er herausfand, ein unerschütterliches Alibi.
Bei dem später stattfinden Verhör, konfrontiert Inspektor Smily Mr. Porter damit, daß er die 50.000 Pfund, die sein Luftschifferclub als Preisgeld ausgesetzt hat, unterschlagen hat, um damit sein Luftschiff, den Union Jack, zu bauen. Als das Verhör der Haggisköchin vorbei war, schaltet sich plötzlich van Dusen ein. Er fragt die Köchin, was denn an der Stelle am Kamin gehangen hat, wo jetzt nur noch ein Haken zu sehen ist. Erstaunt sagt die Köchin aus, daß dort ein Revolver hing, den der ältere MacMurdock aus Amerika mitgebracht hatte. Vor zwei Tagen hätte er dort noch gehangen. Dann will der Professor wissen, ob Sir Hector jemals eine Brille getragen hätte oder gar eine Perrücke. Beide Fragen wurden energisch von der Köchin verneint.
Eine Überraschung erleben sie, als sie zuletzt den Gärtner verhören. Dieser sagt aus, daß er in der letzten Nacht zusammen mit Sir Hector eine Holzkiste in der Caledonian II untergebracht hatte. Kurz darauf erhält Inspektor Smily einen Anruf, durch den sie erfahren, daß Sir Hector vor wenigen Tagen vier Kilo Dynamit gekauft hatte. Daraus schließt Smily messerscharf, daß Sir Hector Selbstmord begangen hatte. Ganz ruhig entgegnet van Dusen daraufhin, daß aber Sir Hector weder Perrücke noch Brille getragen hatte.
Verwirrt besteht Inspektor Smily darauf, daß der Fall gelöst und abgeschlossen sei.
Professor van Dusen besteht darauf, noch einige Zeit auf Schloß Glenmore zu bleiben. Da außerdem am folgenden Wochenende eine Flugveranstaltung zu Ehren des verstorbenen Sir Hector stattfindet, bei der Mr. Marmeduke Porter mit seinem Luftschiff Union Jack einen Rundflug veranstalten will, findet sich fast die komplette Gesellschaft des Vorabends im Ehrensaal wieder ein.
Mit Überraschung stellt dabei Susan Porter fest, das James MacMurdock, der neue Glenmore, plötzlich als begeisterter Schotte auftritt, und nicht mehr als vollendeter Britischer Gentleman. James MacMurdock erweist sich sogar als profunder Kenner schottischer Lebensweise und begründet dies damit, daß er nun als neuer Glenmore die Traditionen achten und bewahren müsse. Dies geht sogar so weit, daß es zum Essen neben Blutsuppe, Lachs, Haferbrei und Haggis!
Während der Tischkonversation bittet van Dusen Glenmore, ihm sein Ohr zu leihen. Dabei schlägt er ihm ganz ruhig den Kneifer von der Nase. Nachdem der Professor Glenmore in die Augen gesehen hat, lehnt er sich zufrieden zurück und gibt seelenruhig zu, daß seine Aktion eben kein Versehen gewesen war, sondern reine Absicht.
Wie nicht anders zu erwarten, beginnt van Dusen mit seinen Vortrag, der die Lösung des Falls beschreibt. Er stellt zuerst einmal fest, daß das Ereignis vor zwei Tagen ein Mord gewesen ist und obwohl Sir Hector tatsächlich das Dynamit besorgt und damit eine Bombe gebaut hatte, es sich nicht um Selbstmord handelt.
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen, werden die Art des Mordes und die Motive des Täters enthüllt. Der Täter war jedoch vorbereitet und entkommt aus dem Raum, den er hinter sich verschließt. Erst nach einiger Zeit gelingt es dem Professor und seinen Begleitern die Tür zu öffnen und die Verfolgung aufzunehmen. Der Mörder ist jedoch mit dem Ballon, der im Innenhof der Burg stand, entkommen. Zwar folgten Sie ihn im Luftschiff, jedoch mußten sie die Verfolgung abbrechen als sie das Meer erreichten. Der Mörder fuhr mit dem Ballon jedoch weiter auf das Meer hinaus, wobei er vermutlich ums Leben kam. [UB]