Das van Dusen Handbuch

Mord bei Gaslicht

Die Handlung

Beim schreiben eines Artikels wird Hutchinson Hatch durch einen Telefonanruf gestört. Am Apparat ist Weldon Henley, den Hatch von einer früheren Tätigkeit her kannte. Henley ist ein flotter, junger Mann der gehobenen Gesellschaft, der sehr viele Hobbys hat (u.a. Frauen und Fotografieren). Erst nachdem Hatch volle Verschwiegenheit versprochen hat, kommt Henley damit raus, daß er glaubt ermordet werden zu sollen. Da die genaueren Umstände jedoch sehr seltsam sind, bittet er Hatch, ihn mit Professor van Dusen bekannt zu machen.

Am Abend des gleichen Tages besucht Hatch mit Henley zusammen den Professor. Dort sagt Henley aus, daß in den letzten zwei Wochen bereits drei Mordversuche an ihm verübt worden seien, die alle in seinem Appartement stattfanden. Da er nur bei Licht einschlafen könne, würde er immer das Gaslicht im Schlafzimmer brennen lassen. Jedoch war in den letzten zwei Wochen dreimal das Gaslicht erloschen wodurch das Gas ungehindert in das Schlafzimmer strömen konnte. Nur knapp sei er jedesmal dem Tode entkommen. Da Wohnungstür und Fenster fest verschlossen seien, sei die Sache rätselhaft, ja geradezu unmöglich, fand Henley. Das aber hätte er dem Professor nicht sagen dürfen. Denn dieser war über diese Bemerkung nicht nur höchst empört, sondern er fühlt sich auch sofort dazu herausgefordert, den Gaslichtmörder das Handwerk zu legen. Er werde darüber nachdenken, gab er Henley beim Abschied zu verstehen.

Am nächsten Morgen erhält Hatch eine Meldung über einen Todesfall im Drohnenhaus, dem Haus, in dem Weldon Henley wohnt. Hatch teilt dies sofort dem Professor mit und zusammen begeben sie sich sofort zum Tatort. Im dritten Stock des Hauses treffen sie auf Inspektor Caruso und auf die Leiche von Alice Briggs, einer 26jährigen Kammerzofe. Caruso ist über das Erscheinen des Professors erstaunt, denn er hält den Tod der Zofe für einen Selbstmord. Er erlaubt jedoch dem Professor, sich am Tatort umzusehen, was van Dusen auch sofort tut. Nachdem van Dusen durch das Zimmer gewandert ist, fragt er Caruso, ob denn ein Abschiedsbrief gefunden wurde. Dieser verneint, was van Dusen zu der Bemerkung veranlaßt, daß einiges faul am Selbstmord sei.

Danach suchen van Dusen und Hatch den Hausverwalter, einen Mr. Crippen, auf. Von ihm erfahren sie, daß im Haus nur drei Mieter Gaslicht verwenden. Die Curtlands, bei denen die tote Zofe gearbeitet hat, ein Mieter im ersten Stock und Mr. Henley, der auch im dritten Stock, genau gegenüber der Wohnung der Curtlands wohnt.

Der Professor will wissen, ob es einen Haupthahn für das Gas gibt, mit dem man z.B. das Gas im ganzen Haus abstellen könnte. Dies bestätigt Mr. Crippen, jedoch erläutert er, daß dieser von den Heizern im Keller die ganze Zeit unter Kontrolle gehalten wird, was der Professor bei einer Besichtigung im Keller bestätigt findet.

Daraufhin durchstreift der Professor zusammen mit Hatch und Mr. Crippen das Gebäude. Im vierten Stock wird er dann fündig. Am Seil einer Fahnenstange findet er einen roten Faden. Da van Dusen auch die Position des Fahnenmastes sehr befriedigt, stellt er fest, daß die Zofe nicht Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde.

Zuhause beim Professor, erzählt van Dusen Hatch, daß das wie klar sei, wer es war steht eigentlich auch so gut wie fest, nur das warum, das liegt noch im Dunkeln. Deshalb wird Hatch von van Dusen beauftragt, herauszufinden, ob Henley Feinde hat. So wäre es interessant zu wissen, ob Henley einen Nebenbuhler hat, weil Henley frisch mit einer Millionenerbin verlobt sei. Und wo der rote Faden herstammt.

Zuerst findet Hatch heraus, daß der rote Faden von einen Bademantel stammt. Danach sucht er Henley auf und erfährt von ihm, daß im Drohnenhaus ein Jugendfreund und früherer Verlobter seiner Verlobten, ein Mr. Reginald Cable, wohnt. Hatch spricht danach mit Mr. Crippen. Dieser erzählt ihm, daß Mr. Cable erst seit ca. drei Wochen im Haus wohnt, aber schon bald wieder ausziehen werde. Hatch übermittelt darauf per Telefon van Dusen was er herausgefunden hat.

Am nächsten Morgen trifft sich Hatch mit van Dusen. Da erreicht ihn ein Anruf seiner Redaktion, die besagt, daß Mr. Henley am gestrigen Abend beim Spaziergang im Park angeschossen wurde. Das muß van Dusen erst einmal in seine Rekonstruktion einbauen.

In der Zwischenzeit schickt van Dusen den armen Hatch mal wieder ins Drohnenhaus. Dort spielt er Mr. Cable, der gerade beim packen ist, einen Interessenten für sein Appartement vor. Dabei erfährt er, daß der Butler von Mr. Cable ein Verhältnis mit der ermordeten Zofe hatte und deswegen nicht nur etwas durcheinander ist sondern auch bei ihm gekündigt hat. Während der Butler mal gerade wieder einen Fehler begeht und Mr. Cable deswegen lauthals den Butler zur Schnecke macht, kann Hatch von Mr. Cables roten Bademantel einen Faden mitgehen lassen, den er dann auch brav dem Professor übergibt. Dann geht mal wieder in die Redaktion arbeiten.

Dort kaum angekommen, erreicht Hatch ein Anruf vom Professor, in dem er ihn mitteilt, daß der Faden von Mr. Cables Bademantel mit dem Faden an der Fahnenstange identisch ist. Da der Täter diesen Bademantel getragen haben muß, schließt Hatch daraus, das Mr. Cable der Täter ist, läßt den Professor nicht mehr zu Wort kommen und benachrichtigt Inspektor Caruso vom Täter. Sodann eilt er zum Drohnenhaus.

Hatch trifft dort auf van Dusen, der ihm schnell klar macht, daß er übereilt gehandelt hat. Im dritten Stock treffen sie unter anderem auf Caruso, der Mr. Cable nebst Bademantel verhaftet hat. Sofort übernimmt van Dusen das Kommando und lotst alle Personen, die auf dem Gang stehen, in die Wohnung von Mr. Henley, um dort die Lösung des Falls zu präsentieren.

Dort zieht sich van Dusen mit dem Bademantel von Mr. Cable und seinem Miniaturlabor in das Badezimmer zurück. Nach einiger Zeit kehrt van Dusen aus dem Bad zurück, mit den bekannten Worten: „Meine Herren, der Fall ist gelöst.“

Zuerst erklärt van Dusen, daß es einen Menschen ohne Probleme möglich ist, kraft seiner Lungen alle Gaslampen zum erlöschen zu bringen, indem man in eine Gasleitung bläst. Auf diese Art hat der Mörder die Gaslampe im Zimmer der Zofe zum gelöscht und sie damit getötet. Das Problem, wie der Täter denn feststellen konnte, ob das Opfer bereits schläft, wird ebenfalls geklärt: der Täter, gehüllt in einem Bademantel, befestigte am Seil der Fahnenstange einen Spiegel, der ans Ende der Fahnenstange gezogen wird, über dem der Täter in die Wohnung des Opfers spähen konnte.

Da alle im Zimmer den Täter immer noch nicht identifizieren können, fragt der Professor: „Ist Mr. Cable der Mörder?“ Dieser protestiert energisch und erklärt, daß der besagte Bademantel gar nicht seiner sei. Seiner wäre etwas anders und leider verschwunden.

Daraufhin führt der Professor weiter aus, daß der Bademantel und der Schuß auf Mr. Henley im Central Park den Fall wieder etwas verwirrten. So beginnt er den Fall weiter in seine Grundbestandteile zu zerlegen. Er legt dar, daß der Mord an der Zofe das Ziel und kein Unfall war. Im Laufe der weiteren Ausführungen nimmt der Butler von Mr. Cable an, daß er des Mordes bezichtigt wird und zieht eine Waffe. Ruhig überredet van Dusen den Butler die Waffe abzugeben, denn er habe die Zofe nicht getötet, sondern sich nur der Körperverletzung (der Schuß auf Mr. Henley), der Vertuschung eines Verbrechens und der Erpressung schuldig gemacht.

Somit bleibt nur noch Mr. Henley als Mörder übrig, der prompt versucht zu fliehen aber von Caruso abgefangen wird. Professor van Dusen führt aus, daß Mr. Henley eine Affäre mit der Zofe hatte, diese aber beendete, als die Millionenerbin auftauchte. Da die Zofe jedoch Schwierigkeiten bereitete, beschloß er sie, auf die beschriebene Art umzubringen. Da der Butler, über die Affäre informiert war, ahnte er, wer der Täter war und beschloß Mr. Henley zu erpressen. Den Bademantel plazierte Mr. Henley in der Wohnung von Mr. Cable, weil er von Hatch erfahren hatte, daß der Professor an der Fahnenstange etwas gefunden hatte. Den Beweis dafür fand van Dusen am Bademantel, an dem Reste von Chemikalien zur Entwicklung von Fotografien gefunden wurden und Mr. Cable nicht fotografiert.

Daraufhin stürzt sich Mr. Henley aus dem Fenster.
[UB]