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Kurzbiographien zu den diesjährigen AG Preisträgern

Charles H. Townes

(Karl-Schwarschild Medaille)

Charles H. Townes, Physiker und Nobelpreisträger, begann seine wissenschaftliche Laufbahn in Greenville, South Carolina. Er studierte Physik und moderne Sprachen an der Furman und Duke University sowie am California Institute of Technology, wo er 1939 mit einer Arbeit über Isotopentrennung promovierte.

Danach arbeitete er als Wissenschaftler bei den Bell Laboratories und wurde zu Beginn der 50iger Jahre zum Professor für Physik an der Columbia University berufen. Dort zeichnete er sich nicht nur als Forscher, sondern auch als dynamischer Lehrer aus.

Seine Forschungen während dieser Zeit führten letztlich zur Entdeckung und Patentierung des Maser-Laser Prinzips, das eine der wichtigsten und weitreichendsten wissenschaftlichen Errungenschaften des letzten Jahrhunderts darstellt.

Für diese herausragenden Arbeiten wurde Charles H. Townes 1964 gemeinsam mit Alexander Prokharov und Nikolai Basov der Nobelpreis für Physik verliehen.

Drei Jahre später, 1967, ging Charles H. Townes an die University of California in Berkeley. Hier begann er seine Arbeiten auf dem Gebiet der Astronomie und Astrophysik. Diese führten zum Nachweis von Wasser- und Ammoniakmolekülen, den ersten komplexen chemischen Verbindungen und deren Maserwirkung außerhalb des Sonnensystems.

Charles H. Townes ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen und Ehrungen sowie Co-Author eines Buches über Molekülspektroskopie, das immer noch das Referenzwerk über Molekülspektren in der Radioastronomie darstellt.

In diesem Jahr wird ihm von der Astronomischen Gesellschaft, welche die professionelle Astronomie und Astrophysik in den deutschsprachigen Ländern vereinigt, die höchste Auszeichnung - die Karl-Schwarzschild Medaille - für seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen und beobachtenden Astrophysik verliehen.


Ralf S. Klessen

(Ludwig Biermann Förderpreis)

Ralf Klessen studierte Physik an der technischen Universität München und an der Universität Heidelberg, wo er 1998 am Max-Planck-Institut für Astronomie mit einer Arbeit über die Fragmentation von Molekülwolken promovierte. Im Anschluß verbrachte er Forschungsaufenthalte an der Sternwarte Leiden sowie der University of California. Seit Beginn dieses Jahres ist er Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Astrophysikalischen Institut Potsdam. Seine Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit Sternentstehungsprozessen insbesondere der Bildung von Sternhaufen in turbulenten Molekülwolken. In diesem Zusammenhang konnte er zeigen, dass die Sternentstehung ein chaotischer unvorhersehbarer Prozess ist, dessen theoretische Modellierung gut mit der Beobachtung übereinstimmt. Für diese Arbeiten, die weltweit großes Interesse geweckt haben, wird ihm von der Astronomischen Gesellschaft der Ludwig-Biermann-Preis verliehen.


Michael Winkhaus

(Hans Ludwig Neumann Preis)

Michael Winkhaus studierte Mathematik und Physik an den Universitäten Dortmund und Bochum, wo er 1996 das Diplom in Physik mit einer Diplomarbeit über Be-Sterne am astronomischen Institut der Ruhruniversität Bochum erwarb.

Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn tätig. Während dieser Zeit absolvierte er das erste und zweite Staatsexamen für das Lehramt in den Fächern Mathematik und Physik/Astronomie. Seit Beginn des Jahres 2000 ist er Lehrer am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal, wo er eine AG-Astronomie gegründet hat.

Seit einiger Zeit verfolgt er das wichtige Ziel, das Fach Astronomie bereits in der Mittelstufe als Wahlpflichtfach anzubieten, und es auch in der Oberstufe als eigenständiges viertes naturwissenschaftliches Fach zu etablieren.

Ein von Michael Winkhaus entwickeltes und durchgeführtes Schülerprojekt über Sternspektroskopie, dessen Konzept sowohl wissenschaftlich als auch didaktisch besonders wertvoll ist und auch bei den Schülern großes Interesse gefunden hat, wird in diesem Jahr von der Astronomischen Gesellschaft mit dem Hans-Ludwig-Neumann-Preis ausgezeichnet.

 

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