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Eine kurze Geschichte des heutigen "Zentrums für Astronomie und Astrophysik" an der Technischen Universität BerlinJens-Peter Kaufmann Die lange traditionsreiche Geschichte der Astronomie in Berlin wurde durch den 2. Weltkrieg und die Teilung Berlins für mehrere Jahrzehnte unterbrochen. Die Freie Universität Berlin führte 1954 als erste wieder Astronomie an einer Berliner Universität durch Gründung des Lehrstuhls für Astronomie am 1. Mathematischen Institut ein; Prof. Dr. Fritz Hinderer war der erste und einzige Lehrstuhlinhaber. Es folgte 1968 die Einrichtung eines Lehrstuhls für Astrophysik im Fachbereich Physik der Technischen Universität Berlin. Erster Ordinarius war Prof. Dr. Kurt Hunger. Wir bedauern sehr seinen Tod am 27. Mai dieses Jahres. Auf seiner "Grundsteinlegung" baute sich das seit 1972 Institut für Astrophysik genannte "astronomische Gebäude" auf. Er prägte 7 Jahre lang stark den Stil der Astrophysik in Berlin. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Roland Wielen, wirkte die nächsten 7 Jahre (1978--1985) am Institut. Durch die Zusammenlegung (1978/79) mit der Gruppe Astronomie der FU von F. Hinderer vergrößerte sich das nun umbenannte Institut für Astronomie und Astrophysik; es vertrat seitdem Forschung und Lehre an TU und FU als eines der ersten universitätsübergreifenden Institute. Nachfolger von F. Hinderer wurde 1980 Prof. Dr. E. Sedlmayr. Im gleichen Jahr kam zusätzlich Prof. Dr. K. Beuermann infolge der Integration der Pädagogischen Hochschulen an das Institut. R. Wielen folgte 1987 einem Ruf nach Heidelberg, K. Beuermann 1991 einem Ruf nach Göttingen. Seitdem ist E. Sedlmayr Leiter des Instituts. Im Zuge der starken Umstrukturierung der TUB in den letzten Jahren erhielt das Institut für Astronomie und Astrophysik die Organisationsform eines Zentrums für Astronomie und Astrophysik, um deutlich seine Gesamtverantwortung für alle Berliner Universitäten auszudrücken. Das Forschungsgebiet des Zentrums - Kosmischer Materiekreislauf -, das auch Thema dieser Tagung ist, erfaßt als Begriff zwanglos sämtliche Forschungsaktivitäten seit der Gründung 1968. Dazu zählen die Analysen He-reicher Sterne ebenso wie die Ermittlung von Leuchtkraftfunktionen in Sternsystemen, die Spektroskopie enger Doppelsterne und die Beschreibung aktiver Galaxienkerne und natürlich die Untersuchung der Hüllen Roter Riesen, insbesondere in Hinblick auf die Bildung des interstellaren Staubes, d.h. die Entstehung des ersten Festkörpers im Weltall. |
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