Hochauflösende Laborspektroskopie: Die Suche nach neuen interstellaren Molekülen
Sandra Brünken
Donnerstag, den 24.4.2003 um 10 Uhr c.t., PN-114
Zusammenfassung:
Das interstellare Medium beherbergt eine Vielzahl komplexer Moleküle. Bis heute wurden mehr als 130 molekulare Spezies bestehend aus bis zu 13 Atomen entdeckt. Die Mehrzahl dieser Entdeckungen basiert auf Beobachtungen reiner Rotations- Übergänge der Moleküle im Radio-Wellenlängenbereich. Zur eindeutigen Identifizierung neuer Moleküle, sowie zur Bestimmung physikalischer und kinematischer Eigenschaften der interstellaren Materie aus gemessenen Spektren, werden hochpräzise Labormessungen benötigt. In der Anfangsphase der Entdeckung des molekularen Universums beschränkten sich die Beobachtungen auf den mm-Wellenlängenbereich. Mit der Erschließung des submm- und Terahertzbereiches, sowohl in der Laborspektroskopie als auch für die Astronomie, wird wissenschaftliches Neuland betreten, wodurch eine neue und faszinierende Vielfalt von Beobachtungen und Neuentdeckungen möglich wird.
In diesem Vortrag werden die an der Universität zu Köln entwickelten und verwendeten hochauflösenden Spektrometer im mm- und submm-Wellenlängenbereich und neueste Labormessungen vorgestellt. Anhand ausgewählter Beispiele wird der enge Zusammenhang zwischen Laboruntersuchungen und astrophysikalischer Entdeckung erläutert.