Vermarktung - Rechte und der ganze Wahnsinn
Frank Kolb
fkolb at khomus.de
Son Apr 21 03:18:37 CEST 2002
Hallo Leute!
Zum Thema Rechte und Vermarktung kann ich was beitragen. - Ebenso zum Thema Kosten und Durchführung.
Ich bin quasi in einem Tonstudio aufgewachsen und auch ein "gebranntes Kind der Rechte".
Ich ging in einer meiner letzten mails auf die Schwierigkeit ein, alte Bänder vom Rias zu bekommen und die auzuarbeiten. Das habe ich als unmöglich bezeichnet.
Wir haben es bei einem Hörspiel mit mehreren Arten von Rechten zu tun. Welche Art Vertrag mit dem Sender abgeschlossen wurde ist eigentlich egel. Tatsache ist, dass der produzierende Sender mndestens die Verwertungsrechte besitzt. Das entstandene Produkt ist ja schliesslich mehr als ein Drehbuch oder Manuskript, es ist das Ergebnis daraus. Neben dem Verwertungsrecht gibt es noch andere Hürden wie zb das Markenrecht. Der Grund warum Jonas und Van Dusen nie als CD oder Kasette auf den markt kamen ist einfach zu erklären. Beide Hörspiele haben sehr viele Musikeinblendungen verschiedenster Künstler.
Um die mit auf Datenträger transportieren zu dürfen muesste man fuer JEDES Schnippelchen einen Vertrag abschliessen mit dem jeweiligen Rechteinhaber. - Eine Lebensaufgabe.
Ich muesste zb als technisch künstlerischer Berater drauf drängen dass im entstehenden Hörspiel nur Musik von "problemlosen" Künstlern genutzt wird, oder besser - Musik zu dem Projekt von EINEM Künstler komponiert und produziert wird.
Damit sind die Himalayas der Weiterverwertungsrechte umgangen - man kann dann völlig ohne Fesseln entscheiden wie wann wo und worauf das ganze veröffentlicht wird ganz ohne GEMA Kampf.
Die Summe, die hier in den Raum gestellt wurde muss ich auch gleich wieder canceln.
Ich war bei der letzten grossen Produktion von Joachim Ernst Berendt dabei und habe gesehen wie sowas gemacht wird, wenn auch ohne mehrkanal studio.
Das was die grossen un-überschaubaren Kosten macht ist das Studio. Wie lange soll das Hörspiel werden? Davon abhängig ist die Produktionszeit. In unserem Falle wollen wir ja die Künstler zusätzlich durch den Studioraum "jagen" wg. Mehrkanalaufnahme. Wenn alles auf Hard-Disk ist, kommt noch die End-Abmischung und Mastering hinzu. - Da haben wir also zwei verschiedene Kosten in der Produktion, die stundenabhängig sind.
Am Ende haben wir also einen fertigen Satz Dateien und dann köme die Frage - Wie releasen?
Das ist einfach zu lösen. - Ich denke wenn man mit dem Produkt - so wie ich mir es vorstelle - rauskommt hat man mehrere Möglicheiten
-CD-Release - Kosten sind kalkulierbar Preise im Web - 3000 bis 5000 er Auflage
-Mehrkanal Release auf DVD oder MiniDVD - Kosten bei MiniDVD gleich CD, DVD kostet mehr - aber dadurch dass wir ja KEIN Bild haben wird es billiger.
-Casette
-Pay per Listen im Web, siehe Audible.com
Die Preise fuer CD und DVD Pressungen lassen sich im Web finden. - D. H. wenn wir ein Studio haben, und einen Preis dafuer können wir mit ECHTEN Zahlen rechnen.
Wenn Koser, Sprecher und Studio mitmachen kann das viel viel viel billiger werden.
So - nun muss man verhandeln. Manche Studios nehmen weniger Geld wenn man sie an der Verwertung beteiligt usw usw. - Ich bin leider im mom ohne Job und ohne Geld, aber so von der Idee VanDusen auf DVD ueberzeugt dass ich mit Job fasst Geld aufnehmen würde.... Es ist TOTsicheres Geld wenn das Produkt ok ist. - UND man macht Hörspielgeschichte. Alle Verlage kneifen. Mehrkanalton - nie gehört.
Warum sind die so konservativ in einer Zeit, in der die Hörbücher boooooomen.
Ich bin sicher in spätestens einem Jahr ist das erste Hörspiel in Surround-ton raus.
Warum?
2+2=4!
gruss
Frank Kolb
-------------- nächster Teil --------------
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