Langsam habe ich die Faxen dicke!

Ulrich Hintermeier uli at qualica.de
Die Jan 21 09:43:54 CET 2003


Dieser lasche Umgang mit den Hörspielproduktionen ist mir auch schon
aufgefallen. Zum ersten Mal, als der BR die "Per Anhalter ins All" Serie mit
der Produktion der Bücher 3 und 4 fortsetzte. Den Produzenten war damals
nicht aufgefallen, dass das Ende der ersten 6 Teile dem Ende in der Orginal
BBC Produktion entspricht. In den Büchern geht die Geschichte aber ein
bisschen anders aus. Bei der Fortsetzung hat man sich dann an die Bücher
gehalten, was dazu führte, dass Ende Teil 6 und Anfang Teil 7 irgendwie
nicht zusammenpassen. Bei der Erstsendung der aufwendig produzierten
Fortsetzung hat man dann sogar die letzten beiden Folgen auf eine
zusammengestrichen. Da fragt man sich wirklich, was die Leute da treiben.

Gruss,
Uli

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-van-dusen-server at astro.physik.tu-berlin.de
[mailto:owner-van-dusen-server at astro.physik.tu-berlin.de]Im Auftrag von
Detlef Wirsing
Gesendet: Montag, 20. Januar 2003 22:58
An: van-dusen-server at astro.physik.tu-berlin.de
Betreff: Langsam habe ich die Faxen dicke!


Einerseits möchte ich meinem Ärger hiermit Luft machen, andererseits
ist die Info für euch vielleicht interessant.

Ich habe die Schnauze gestrichen voll! Langsam habe ich den Eindruck,
dass die öffentlich rechtlichen Sender ihre zahlende Kundschaft lieber
für dumm verkaufen, als ihrem gesetzlichen Auftrag nachzukommen.

Heute bemerkte ich zufällig, dass das Hörspiel "Kottan ermittelt", das
sowohl am 9.1. von BR 2 als auch am 11.1. von Ö1 gesendet wurde,
offensichtlich vom BR gekürzt wurde. Mir lagen beide Aufnahmen vor,
wobei die des BR etwa 5 Minuten kürzer war. Sie hatte entgegen der
Ankündigung auf der Homepage des BR
(http://www.br-online.de/kultur-szene/hoerspiel/kalender/scifi/00764/index.s
html)
nicht die Länge von 54:55, sondern war lediglich 49 Minuten und ein
paar Zerquetschte lang. Ö 1 sendete die angegebene Originallänge.

Ich frage mich, warum überhaupt gekürzt wurde, denn auch 54:55 hätten
ins Sendeschema gepasst. Wenn aber schon gekürzt wird, MUSS meines
Erachtens darauf hingewiesen werden, sinnvollerweise in der Ansage.
Dass dies mal wieder nicht geschah, lässt für mich die Angelegenheit
einer Zensur nahekommen.

Darf jetzt jeder Hampelmann eine künstlerische Arbeit so
zusammenstreichen, wie es ihm gerade opportun erscheint? Sind
demnächst verstümmelte Versionen der Normalfall? Sind sie es
vielleicht jetzt schon? Muss ich künftig jedes Hörspiel 10 mal bei
verschiedenen Sendern aufnehmen, damit ich selbst eine vollständige
Version aus diesem Sammelsurium von Kastraten rekonstruieren kann?

Es sieht fast so aus! Weitere Beispiele:

1. "Die Dame im Nebel" von Lester Powell, Sendung auf SR 2, Kürzung
des Vierteilers auf 3 Teile. Verlust: 40-50 Minuten. Hinweis: keiner.

2. "1984" von George Orwell. Heute lief der erste von zwei Teilen auf
WDR 5. Kürzung dieses Teils um mindestens 30 Sekunden. Da mir eine
ältere Aufnahme vorliegt und ich die beiden vergleichen wollte, habe
ich heute mitgeschnitten. Nachdem ich die Diskrepanz von etwa 30
Sekunden nicht auf Gleichlaufschwankungen meines DAT Recorders, der
vor Jahren die erste Aufnahme gemacht hatte, zurückführen wollte, ließ
ich beide Aufnahmen parallel laufen. Siehe da, bereits nach wenigen
Minuten fehlten die ersten Sätze bei der heutigen Ausstrahlung. Auch
hier keinerlei Information des Senders über die Kürzung.

Dass von den Sendern nicht auf Kürzungen hingewiesen wird, empfinde
ich schon lang als Ärgernis. Offensichtlich hält man seine Zuhörer für
rechtlose Idioten, die man mit solchen Informationen nicht behelligen
muss.

Ich hingegen bin der Meinung, dass ich für meine Gebühren ein
einwandfreies Produkt erwarten darf. Dies ist für mich nicht mehr
gegeben. Ich bin ohnehin der Meinung, dass Kürzungen zugunsten des
Sendeschemas nicht hinnehmbar sind. Wenn aber schon gekürzt wird, dann
bitte mit entsprechendem Hinweis in der Ansage.

Ich bitte euch darum, dieses Schreiben in allen Mailinglisten und
Foren zu veröffentlichen, an denen ihr teilnehmt. Eine Kopie werde ich
an die hier erwähnten Redaktionen der Sender BR, SR und WDR schicken.
Weitere Sender werden vermutlich folgen. Sollte diese Angelegenheit,
wie ich vermute, nur die Spitze eines Eisberges sein, werde ich mich
bemühen, sie auch in den Printmedien öffentlich zu machen.

Ich fordere alle, denen das Hörspiel ebenso wie mir am Herzen liegt,
ausdrücklich dazu auf, sich bei den Sendern über diese unmögliche
Praxis zu beschweren. Es kann nicht angehen, dass jeder Seppel
Hörspiele so zusammenschneidet, wie es ihm gerade in den Kram passt,
und dann noch nicht einmal ein Wort darüber verloren wird.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing


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Die Kontonummer für Überweisungen zur van-Dusen-Hörspielproduktion:
    Kontoinhaber:     Stephan Fritz
    Bank:             Norisbank
    Bankleitzahl:     760 260 00
    Kontonummer:      44 99 325 016
    Verwendungszweck: Produktion
Einzahler, die NICHT auf Stephans Server registriert sind, sollten sich
UNBEDINGT bei ihm mit Namen und Adresse per e-mail melden, damit die
Zusendung der CD möglich ist.
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