[van-dusen-liste] Hallo!

Stephan Fritz vandusen at vandusen.de
Do Feb 27 12:14:49 CET 2020


Hallo liebe Fans

Es ist lustig. Ich hatte mich erst vor ein paar Wochen mit Uwe 
unterhalten, ob diese Liste hier offen bleiben soll, da seit Jahren 
nichts passiert ist......

Der Fan-Club, den ich mal gegründet hatte, existiert natürlich nicht 
mehr, aber....

Der Server existiert noch. Auf diesem sammle ich seit Ende der 90er alle 
Hörspiele, die im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk aus Deutschland, 
Österreich und der Schweiz produziert wurden und werden. Neben fast 
allen Produktionen von Koser sind da inzwischen noch ca. 30000 andere 
Hörspiele gespeichert und wer bei diesem Projekt mitmachen will, 
schreibt mich einfach an. Infos über die weitere Vorgehensweise folgen dann.

Wie Marcel schon beschrieben hat, ist es die verzwickte Rechtesituation, 
die eine Veröffentlichung von Hörspielproduktionen vor 1995 extrem 
erschweren. Der Rundfunk mußte sich da nie Gedanken drüber machen, da 
eine Nutzung von Musiktiteln für Produktion und Ausstrahlung über 
Pauschalverträge geregelt ist. Darum gibt es auch so wenig Infos über 
die von Clute verwendeten Titel, denn sie wurden im Archiv nicht notiert.

Eine Klärung der Rechte ist extrem schwierig, so daß z.B. im sichersten 
Gefängnis der Welt eine kurze Klaviersequenz in der veröffentlichten 
Veriante herausgeschnitten werden mußte, da die Rechte an dem Song der 
Beatles nicht geklärt werden konnte und er nicht wußte - oder vergessen 
hatte, daß ich es ihm damals mitgeteilt hatte - daß ich diese Rechte von 
Michael Jackson (er hatte alle Rechte an den Beatlessongs gekauft) 
persönlich erhalten hatte (Naja...schriftlich natürlich nur, aber auch 
ich wollte ja 2001 die VDs veröffentlichen...).

Marcus Barnick hat sich vor Jahren mal darum bemüht und hat viele Titel 
identifiziert - http://vandusen.barnick.de/ - und wir sind gerade dabei, 
die Lücken zu schließen. Ich habe über Herrn Pobot bei Herrn Clute 
anfragen lassen, ob er uns dabei unterstützen würde. Eine Antwort steht 
noch aus.

Die gesamten Veröffentlichungsrechte an den VD-Produktionen liegen 
inzwischen bei Herrn Pobot und seinem Maritim-Verlag. In diesem Jahr 
werden - so hatte er es mir bei einem Treffen im Dezember zugesichert - 
die Folgen 21 - 30 veröffentlicht und es ist seine Herzensangelegenheit 
mit der Zeit alle Folgen zu veröffentlichen.

So...dies erst einmal als Lebenszeichen

LG

Stephan

vandusen at vandusen.de


Am 27.02.2020 um 10:09 schrieb Julian Riemenschneider:
> Yap, genau so ist es. Im Grunde können wir Sebastian Pobot dankbar 
> sein, dass überhaupt CDs von PvD zu haben sind. 
> (https://www.buchmarkt.de/meldungen/verlage/hoerbuch/verleger-sebastian-pobot-ubernimmt-traditionsmarke-maritim/) 
> Der Aufwand ist enorm. Und aus Clutes Autobiografie weiß ich nun, und 
> wenn man die Fälle in der Reihe ihrer Produktion hört stellt man es 
> auch fest, die Hörspiele werden musikalisch immer ausgefeilter und 
> anspruchsvoller. Für das erste Hörspiel (Unze Radium) hatten sie 
> damals ca. eineinhalb Tage für die Produktion. Da machste nich viel 
> mit Musik. Für den Zweiteiler Fall Zola hatten sie zwölf Tage. 
> (Übrigens Clutes Lieblingsfall) Den Unterschied hört man und macht 
> eine Veröffentlichung auf CD schwierig. Wenn ich es richtig im Ohr 
> habe, dann gab es teilweise noch nichtmal analoge Mehrspurbänder ...
> Grüße
>
> Am Do., 27. Feb. 2020 um 07:16 Uhr schrieb Marcel Bischoff 
> <marcel at irulan.net <mailto:marcel at irulan.net>>:
>
>     Wie Andreas richtig vermutet, hat es sehr wenig mit den
>     ursprünglichen Sprachaufnahmen zu tun und sehr viel mit der
>     verwendeten Musik und dadurch mit Urheber-, Aufführungs- und
>     Verwertungsrechten.
>
>     Mit diesen Inhabern der Verwertungsrechte (z.B. einem Künstler
>     oder Verlag) wurden seinerzeit Verträge abgeschlossen, die eine
>     bestimmte Nutzung in einem bestimmten Kontext (Hörspielproduktion)
>     für eine bestimmte Dauer (alles von einer Aufführung bis
>     unbegrenzt denkbar) in einem bestimmten Medium (Rundfunk)
>     beinhaltet. Das ist bis heute übliche Praxis. So können
>     beispielsweise manche Hörspiele unbegrenzt häufig wiederholt
>     werden und manche nicht mehr oder nur selten, sind online
>     verfügbar oder nicht oder nur für eine Woche. Soll jetzt dieses
>     Produkt (Hörspielfolge) sogar einer anderen als der ursprünglich
>     vereinbarten Verwertung zugeführt werden (wie etwa einer
>     kommerziellen CD-Produktion), muss mit allen betroffenen
>     Rechteinhabern nachverhandelt werden. Im Fall der Van Dusen
>     Produktionen führt die besondere Auswahl sehr ungewöhnlicher
>     Musikeinspielungen sowohl zu einem besonderen Hörerlebnis als auch
>     zu erschöpfend kleinteiliger Recherchearbeit. Denn für jeden
>     Musikschnipsel ist der korrekten Rechteinhaber ausfindig zu machen.
>
>     Oft ist bei solchen Projekten nicht das Problem, eine
>     entsprechende Vereinbarung zu treffen (obwohl das natürlich auch
>     vorkommt), sondern überhaupt die passende Person oder Firma zu
>     finden, mit der eben diese Vereinbarung zu treffen wäre. Dies ist
>     teilweise sogar praktisch unmöglich. Lückenhafte oder fehlende
>     Dokumentation in Jahrzehnte alten Aufzeichnungen oder mittlerweile
>     verstorbene Rechteinhaber und komplexe, scheinbar ins Leere
>     laufende oder strittige Erbfolgen. Die Möglichkeiten hier sind so
>     vielfältig wie es Menschen gibt, potenziert mit sich selbst.
>     Andreas' Schulfreundin wird davon ein Lied singen können.
>
>     Das alles kostet Zeit (Geld). Dazu kommt, dass unklare oder
>     ungeklärte Rechte für einen Verlag immer ein unkalkulierbares
>     Rechtsrisiko darstellen und daher vermieden werden. Zusätzlich
>     kann die Musik aus solchen Hörspielen nicht ohne weiteres
>     nachträglich entfernt oder ausgetauscht werden, weil sowohl die
>     Verfügbarkeit der originalen, analogen Mehrspurbänder vermutlich
>     nicht mehr gegeben ist. Selbst wenn, müsste komplett neu
>     abgemischt werden (kostet noch mehr Geld), für ein Produkt, das
>     sich vom Original in wesentlicher Weise unterscheidet (Nachteil)
>     und Fans nicht vollständig zufriedenstellen würde (Risiko).
>
>     Selbst wenn RIAS und Co. Willens sind, sind sie eben nicht
>     alleinige Rechteinhaber. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist es
>     schon beachtlich, überhaupt einige der originalen Van Dusen
>     Hörspiele im Handel und auf Streaming-Diensten finden zu können.
>     Wenn ich mich richtig erinnere, meine ich irgendwann irgendwo
>     gelesen zu haben, dass diese stellenweise leicht bearbeitet sind,
>     um die genannten Urheberrechtsminen zu umschiffen. Ich kann mich
>     jedoch genau so gut irren.
>
>     Das nervt natürlich grandios, keine Frage, ist jedoch
>     unvermeidbare Begleiterscheinung des gegenwärtig gültigen
>     Urheberrechts.
>
>     Grüße,
>     Marcel
>
>     On 20/02/26, Andreas Weiss wrote:
>     >ich bin da kein Experte, aber ich vermute, dass gerade die
>     herausragenden musikalischen Zitate in den Original-Hörspielen ein
>     Alptraum für einen Verlag sind. Pro Hörspiel müssen da eine ganze
>     Reihe von Einspielungen rechtlich geklärt werden (eine
>     Schulfreundin von mir macht das für den Hörverlag in München). Das
>     hat dann mit den RIAS Produzenten und Co bzw. "Arsch in der Hose"
>     recht wenig zu tun. Bei der Neuauflage der Dusen-Serie finde ich
>     insbesondere die Musik nicht mehr so einzigartig und der Charme
>     leidet.
>     >
>     >Gruss andi
>     >(übrigens auch 'astro' passend zur Liste)
>     >
>     >Am Mittwoch, 26. Februar 2020, 22:21:52 MEZ hat Carsten Schaudel
>     <carsten at schaudel.de <mailto:carsten at schaudel.de>> Folgendes
>     geschrieben:
>     >
>     >Hallo zusammen!
>     >Ich bin jetzt vieleicht nicht ein Fan "erster" Stunde - dafür bin
>     ich mit Baujahr 72 zu jung, aber vieleicht "zweiter Stunde" .
>     >
>     >Ich fände es auch vorallem mal sehr wünschenswert das die
>     Rechteinhaber der Originalproduktionen endlich mal den Arsch in
>     der Hose haben die Hörspiele frei zu geben, denn immmerhin wurden
>     sie ja sicherlich mit Rundfunkgebühren produziert.
>     >Das würde uns Fans die Möglichkeit geben mal die Aufnahmen in der
>     jeweils besten Qualität zusammen zu tragen und offiziell zu teilen.
>     >Ich wäre der Erste der dabei wäre die entsprechende Platform zu
>     schaffen und zu finanzieren - nicht aus Profitstreben, sondern
>     schlicht weil ich die Hörspiele (wie übrigens auch den Letzen
>     Detektiv) genial finde.
>     >
>     >Ist Koser wirklich in Leipzig? Dann wäre es ja schon wert alleine
>     wegen ihm da hin zu fahren ...
>
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